Rainer Hannig wurde 1952 in Eime bei Hildesheim geboren. Nach der Schule absolvierte er ein Studium der Sozialarbeit in Dortmund und wandte sich danach der Ägyptologie zu. Seine Studien in Heidelberg, Göttingen, Tübingen und Paris schloss er 1979 mit der Magisterarbeit "Erzählung und Rede im Papyrus Westcar" ab und wurde 1984 mit der Dissertation "Der Kernbereich des mittelägyptischen Verbalsystems" in Heidelberg promoviert. Als Gastprofessor begründete er in den folgenden Jahren an der Northeast Normal University in Changchun die chinesische Ägyptologie. In den 90er Jahren war Rainer Hannig am Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim tätig. Im Rahmen eines DFG-Projektes ergab sich die Möglichkeit zu Forschungsaufenthalten in Ägypten. In dieser Zeit entdeckte er das Grab des Iri-en-achti, eines bis dato unbekannten Wesirs aus der 6. Dynastie. Unter der Leitung von Günter Dreyer und Rainer Hannig wurde dieses Grab 2002, im Rahmen einer Grabung des Deutschen Archäologischen Instituts in Giza, freigelegt.
Seit 2003 ist Rainer Hannig Honorarprofessor und Fachvertreter der Ägyptologie an der Philipps-Universität in Marburg. Verheiratet ist er mit der Künstlerin und Ägyptologin Daniela Rutica.
Rainer Hannig arbeitet seit 30 Jahren an seinem Wörterbuchprojekt - den renommierten Hannig Lexica - und hat in diesem Zusammenhang vermutlich mehr Originaltexte und Übersetzungen gelesen als je
ein anderer Ägyptologe vor ihm. Der 6. Band "Ägyptisches Wörterbuch III Neues Reich" ist in Vorbereitung.
Prof. Dr. Rainer Hannig
Hochschule und Beruf:
- 1984-1987 Erster Dozent für Ägyptologie an der North-East Normal University, Changchun, VR China (erster Dozent für Ägyptologie in China, Begründung der chinesischen Ägyptologie).
- Initiator der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of Ancient Civilizations, China
- 1985 Ernennung zum Invited Associate Professor (kezuo fujiaoshou)
- 1988-1991 Museumstätigkeiten im Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim
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1995-1997 DFG-Projekt: Assiut-Särgeund Forschungsaufenthalt in Cairo
- 2002 Grabungsleiter des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo am „Wesirgrab“-Projekt auf dem Mastabafriedhof des Pyramidenkomplexes von Giza
- 1988 bis heute Leiter des IMHOTEP-Projekts Wörterbücher unter dem Titel „Hannig-Lexika“ (erschienen sind bislang 5 Bände, ca. 10 000 Seiten)
- 2004 Ernennung zum Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg mit voller Prüfungserlaubnis und Leitung des Fachgebiets Ägyptologie im Fachbereich 10
- 2008 Habilitation an der Philipps-Universität Marburg und venia legendi für Ägyptologie
Ausbildung
- 1974 Staatliche Abschlußprüfung mit akademischem Grad: Sozialarbeiter (grad.)
- 1975 Staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter
- 1975-1984 Ägyptologie-Studium an den Universitäten Heidelberg, Göttingen und Tübingen
- 1979 Magister artium in Ägyptologie an der Universität Tübingen über das Thema: „Erzählung und Rede im Papyrus Westcar“
- 1981-1983 Gaststudium in Paris
- 1984 Promotion an der Universität Heidelberg. Dissertationsthema: „Der Kernbereich des mittelägyptischen Verbalsystems"
Forschungs-/Interessenschwerpunkte:
- Lexik, Worttopographie und Syntax des Alt-, Mittel- und Neuägyptischen
- Regionale Sprachcharakteristika des Ägyptischen
- Ägyptische Religionsgeschichte
- Hieroglyphische und hieratische Epigraphik
- Medizin des pharaonischen Ägypten
- Ägyptische Kulturgeschichte vom dritten bis zum ersten vorchristlichen Jahrtausend